Montag, 2. Januar 2012

super!


Einpacken, falten, ordnen, auspacken, aufhängen. Unordnung. Verschwinden wie Natalie Portman in Closer.


Es hat nie aufgehört. Leben wie auf der Flucht. ''Egal wohin du flüchest, du kannst nicht vor dir selbst davonlaufen.'' hat Holly gesagt. Holly Golightly.
Ich weiß gar nicht, ob ich flüchte. Manchmal denke ich, dass alles einfacher wäre, wenn ich eine Zitrone wäre. Golden, rund, ein bisschen sauer.

Irgendwelche bulimiekranken Mädchen wollen mir die Welt erklären und irgendwelche Kiffer reden auf mich mit ihren faden Weltverschwörungstheorien ein. Warum muss ich denn irgendein Praktikum absolvieren, wenn ich doch einfach den Wein meiner Mitbewohner heimlich trinken und die Äste der schönsten Bäume dabei beobachten kann, wie sie sich mit dem Wind mitbewegen? Erwachsensein ist ermüdend, Dauerjugendlicher-sein peinlich.

Prokrastination, zu wenig Schlaf, schlechtes Essen, oberflächliches Geschwätz. Die Bücher sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Was tun? Selbstbefriedigung oder ultra-gläubig werden? Sport, Politik, Kunst, Aktien? Heiraten, weil das alle mal tun?

Auf den Partys immer die gleichen Gesichter, immer die gleichen, oft vervielfältigen Geschichten. Die Jahre ziehen vorbei, aber nichts ändert sich. Gähnend in der Ecke, im Halbschlaf- ach, wenn doch nur so etwas wie ein Windzug käme. Hallo wach.

Mit den Punks auf dem Boden sitzen und Korn trinken? Irgendwo hinziehen? Neue Stadt? Paris? Was weiß ich. Zu viel Freiheit gibt dem Individuum all zu viele Möglichkeit. Gut. Aber schlecht, wenn man nichts mit sich anzufangen weiß. 

Ich liege auf dem Boden im Badezimmer bei irgendeiner mittelmäßigen Party. Die Gastgeberin, ein magersüchtiges Model nach eigenen Angaben, hat zu viel Adderall genommen. Ich höre sie von oben aus einem der Schlafzimmer schreiben. Ich küsse einen Jungen. Morgen wird es ein anderer sein. Ist doch nur Küssen. Ich bin eine Katze und die Welt ist meine Maus. All das Wissen, das ich gerne wie einen Schatz in meiner kleine Truhe aufbewahren möchte- ich werde es niemals schaffen. All das Wissen. All die Weisheiten dieser Welt. 


Und das einzige was dann noch übrig bleibt ist die Angst in der Hölle zu brennen.
Mehr nicht.

Und nun leb weiter. Leben und nicht bloß existieren.

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